Der Hamburger Energietisch

Für die Energiewende in Hamburg

Verflüssigtes Erdgas (LNG) und LNG-Terminals

Der Hamburger Energietisch unterstützt den Widerstand gegen den Bau von LNG-Terminals an der deutschen Nord- und Ostseeküste. Denn der Import von verflüssigtem Fracking-Erdgas vor allem aus Nordamerika würde wegen der Freisetzung großer Mengen von Methan und auch wegen Energieverlusten in der Lieferkette das Klima schwer schädigen. Methan ist das zweitwichtigste Klimagas. Ein freigesetztes Methan-Molekül ist auf kurze und mittlere Sicht fast hundertmal schädlicher für das Klima als ein freigesetztes CO2-Molekül!

Speziell zur Planung von LNG-Terminals: in Brunsbüttel, in Hamburg, in Lubmin und vor Rügen, in Stade und in Wilhelmshaven

Eine ältere Hintergrund-Information zu den Plänen, LNG-Terminals zu bauen: Kein Fracking-Erdgas für den Hamburger Hafen!


Petition „Stoppt den LNG-Ausbau“

1. März 2024:  Das „Klimabündnis gegen LNG“ hat am 28. Februar 2024 eine Petition gegen den LNG-Ausbau gestartet. Sie ist gerichtet an den Bundeskanzler Olaf Scholz, den Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen Stephan Weil, den Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein Daniel Günther und die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig.

Die Petition nennt den subventionierten Bau von Terminals zum Import von LNG (verflüssigtes Erdgas) eine klima- und energiepolitische Fehlentscheidung sondergleichen.

Die deutsche Nachfrage nach Flüssigerdgas habe in den USA einen weiteren Gas-Boom forciert, bis Präsident Biden neue LNG-Projekte im Februar 2024 auf Eis legte.

Die Bundesregierung und die Landesregierungen werden aufgefordert, ein sofortiges Moratorium für den Bau von LNG-Terminals auszurufen.

„Damit vor Rügen, in Brunsbüttel, Stade und Wilhelmshaven LNG-Terminals klimaschädliches Erdgas einspeisen dürfen, muss das Gas erstmal nach Deutschland gelangen. Es wird vornehmlich in den USA mittels der besonders umwelt- und klimaschädlichen Fracking-Methode gefördert, dann energieaufwendig verflüssigt und schlussendlich auch noch tausende Kilometer nach Deutschland verschifft. Experten finden: In Summe hat LNG eine schlechtere Klimabilanz als Kohle.“

Die Hauptlast der unverantwortlichen Investitionen von deutschen Unternehmen mit Langzeitverträgen mit US-Firmen und von deutsche Banken, die in LNG-Export-Terminals in den USA investieren, tragen vor allem einkommensschwache Gemeinschaften und ohnehin diskriminierte Gruppen in den Vereinigten Staaten.

„Ein deutsches Moratorium beim Ausbau der LNG-Strategie, nach US Vorbild, dürfte auch andere EU-Ländern zum Umdenken zwingen. Das wäre u.a. in Belgien, den Niederlanden und Frankreich wichtig: Über LNG-Terminals in diesen Ländern fließt regasifiziertes russisches Gas in die EU – und vor allem auch nach Deutschland. Dem muss die Bundesregierung nun ein Ende setzen.“


LNG ähnlich klimaschädlich wie Steinkohle

Januar 2023:  Das Hamburger Beratungsbüros Energycomment hat in einem 50 Seiten starken GutachtenLNG-Boom in Deutschland – Pläne, Kritik, Fakten, Hintergründe“ im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy den Treibhauseffekt von in Deutschland genutztem verflüssigtem Erdgas (LNG) berechnet.

Beim Verbrennen von Erdgas werden etwa 200 Gramm CO2 pro Kilowattstunde emittiert. Dazu kommt der Treibhauseffekt von Methan, das bei der Förderung des Gases und beim Transport entweicht. Bei Betrachtung der ersten 20 Jahre nach der Freisetzung ist Methan 84-mal klimawirksamer als CO2. Außerdem ist der hohe Energieaufwand für die Verflüssigung, für den Schiffstransport sowie die erneute Umwandlung zu Gas am Zielort zu berücksichtigen. Allein für die Verflüssigung des Erdgases werden 8 bis 14 % der Erdgasmenge verbraucht.

Als tatsächliche Klimaschädlichkeit muss daher bei LNG von mindestens 300 Gramm CO2-Äquivalent je Kilowattstunde ausgegangen werden und das sogar bei überdurchschnittlich günstigen Bedingungen. LNG-Importe sind daher nach den Daten von Energycomment deutlich klimaschädlicher als offizielle Zahlen derzeit nahelegen. Bei der energetischen Nutzung sind verflüssigtes Erdgas und Steinkohle hinsichtlich der Klimaschädlichkeit vergleichbar.


Wo bleibt das LNG-Gesamtkonzept des BMWK?

22. Dezember 2022:  Der Haushaltsausschuss des Bundestags wollte vorerst keine weiteren Mittel mehr für den Ausbau der Energieversorgung mit Flüssigerdags (LNG) freigegeben. Zwar räumte der Haushaltsausschuss in einem Beschluss vom November ein, dass die durch den „russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgelöste Energiekrise“ den Bundestag veranlasst habe, „die energiepolitische Lage in Deutschland neu zu bewerten“. Doch wollen sich die Abgeordneten nicht mehr auf Schnellschüsse einlassen. Der Ausschuss forderte, das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) habe „ein Gesamtkonzept für neue schwimmende sowie landgebundene Terminals für Flüssigerdgas“ vorzulegen. Das Konzept müsse Auskunft geben über Investitionskosten, Betriebskosten und laufende jährliche Kosten, über den Bedarf und die Importe sowie „eine Darstellung der Auswirkungen auf die Ziele nach dem Klimaschutzgesetz und den Vereinbarungen des Pariser Klimaschutzabkommens“.

Für die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ist dieser Beschluss ein Warnschuss in Richtung Habeck: „Dieses Gesamtkonzept vom BMWK ist lange überfällig. Wir fordern das schon seit April ein. Bisher hat das BMWK immer noch nicht schlüssig erklärt, wie viele Projekte tatsächlich für welchen Zeitraum gebraucht werden und wie sich dies zu den Klimazielen verhält“, sagte Constantin Zerger von der DUH der Berliner Zeitung. Zerger weiter: „Das ist schon sehr erstaunlich: Wir investieren Steuergeld in neue fossile Projekte, die Bundesregierung hat aber noch nicht mal die Klimafolgen abgeschätzt.“ Dies sei „grob fahrlässig“. Die DUH forderte daher eine „Denkpause“: „Bevor noch weitere Projekte nach diesem Winter realisiert werden, muss erst einmal dieses Gesamtkonzept vorliegen.“


LNG-Terminals kaum umrüstbar auf Wasserstoff und Ammoniak

4. November 2022:  Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) vom 3. November 2022 untersuchte die Umrüstbarkeit von fossilen LNG-Terminals auf den Import von Wasserstoff oder Ammoniak. Es soll verhindert werden, dass „gestrandete Investitionen“ getätigt werden.

Die Studie stellt für schwimmende Terminalschiffe (Floating Storage and Regasification Unit – FSRU) klar, dass ein Umbau und eine Nachnutzung mit Wasserstoff oder Ammoniak gänzlich ausgeschlossen ist.

Die bekannt gewordenen Umstellungspläne gelten nur für feste Terminals an Land in Stade und in Brunsbüttel mit einer voraussichtlichen Lebensdauer bis in die 2040er Jahre. Die Vorhabensträger, aber auch das Bundeswirtschafts- und Klimaministerium und das niedersächsische Umweltministerium bezeichnen sie als  „H2-ready“.

Bundesminister Habeck erklärte Ende Oktober: „Alle diese Projekte, die wir aufbauen, sind Wasserstoff-ready, sind also geeignet für die Zukunft, die Pipelines und die Terminals, die errichtet werden sollen, für die Zukunft, Wasserstoff nach Deutschland zu bringen, so dass wir gleichzeitig die neue Infrastruktur, die Loslösung vom fossilen Zeitalter mitdenken.“

Öffentlichkeit in die Irre geführt“: Studie weckt Zweifel an neuen LNG-Terminals“, so titelte das Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Die Studie von ISI sieht die Gefahr, dass die LNG-Infrastruktur als „gestrandete Investition“ endet. Die Umstellung zwischen verschiedenen Energieträgern in einem Terminal ist ohne umfangreiche Anpassungen nicht machbar. Terminals, die ohne Umstellungen sowohl verflüssigtes Erdgas (LNG) als auch Wasserstoff oder Ammoniak gleichzeitig umschlagen könnten, sind nicht realisierbar.

Die Umrüstung einiger Terminalkomponenten für den Einsatz von Ammoniak (NH3) oder flüssigem Wasserstoff wird nur dann als machbar angesehen, wenn bereits in der Bauphase des LNG-Terminals ein Konzept für die Umrüstung erstellt und bei der Materialauswahl des Terminals berücksichtigt wurde.

Auch wenn die Anlagen so geplant werden, dass sie künftig Ammoniak verwenden können oder dass sie wirklich „H2-ready“ sind, werden erhebliche technische Anpassungen notwendig, wenn die Energieträger umgestellt werden. Und damit entstehen zum Teil erhebliche Kosten, heißt es beim Fraunhofer ISI.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt vor explodierenden Kosten und fossilen Überkapazitäten. Die DUH hatte im September Klage gegen die Anschlussleitung für das erste geplante Terminal in Wilhelmshaven eingereicht, um deren Betriebserlaubnis für fossiles Gas auf maximal zehn Jahre zu begrenzen.

DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner zur Studie: „Die inflationsmäßige Nutzung des Begriffs ‚H2-ready‘ durch die Industrie ist nur eine Nebelkerze, um den LNG-Terminals einen grünen Anstrich zu verleihen. Die Studie zeigt eindeutig, dass LNG-Terminals schlichtweg ungeeignet sind, um Wasserstoff oder dessen Derivate zu importieren. Vielmehr bräuchte es umfangreiche Umrüstungen der Infrastruktur, bei der ein großer Teil der ursprünglichen Kosten erneut anfallen würde. Ob eine Umrüstung im Vergleich zu einem Neubau ökonomisch überhaupt sinnvoll ist, bleibt völlig offen. Die Vorhabenträger sollten stattdessen gleich so planen, dass eine Infrastruktur für den Import von grünem Wasserstoff auf Basis erneuerbarer Energien geschaffen wird. Alles andere ist eine Verzögerungstaktik, um fossile Geschäftsmodelle weiter künstlich am Leben zu halten.“


Gasmangellage im bevorstehenden und im darauffolgenden Winter?

30. Oktober 2022:  Der NDR hat am 29.10.2022 Modellrechnungen des gemeinnützigen Science Media Centers (SMC) publiziert, in denen der Füllstand der deutschen Gasspeicher für vier verschiedene Szenarien ermittelt wurde. Ohne Gaseinsparung droht hiernach schon Ende März 2023 bei einem durchschnittlichen Winter eine Gasmangellage, wenn der durchschnittliche Gasverbrauch der Jahre 2018 bis 2021 zu Grunde gelegt wird und ab Januar 2023 über die ersten deutschen LNG-Terminals mit 8,5 TWh pro Monat Erdgas importiert wird.

Bei erhöhtem Gasverbrauch ist schon im Februar 2023 mit einer Gasmangellage zu rechnen. Mit einer Gaseinsparung von 10 Prozent lässt sich eine Gasmangellage vermeiden. Als große Herausforderung gilt der Winter 2023/24. Denn eine Wiederaufnahme von Gaslieferungen aus Russland ist wenig wahrscheinlich  und die Frage wird lauten: Mit welchem Gas sollen die Speicher im kommenden Sommer gefüllt werden? Und wie schnell kann die Industrie in Deutschland energieintensive Produktionsprozesse auf andere Energieträger umstellen?


Deutsche LNG-Terminals an Land sind überflüssig

23. Oktober 2022:  Neben den schwimmenden LNG-Terminals an den Küsten der BRD, die bis Ende 2023 ihren Betrieb aufnehmen sollen, werden mit Unterstützung der Bundesregierung auch mindestens zwei stationäre LNG-Terminals an Land geplant, in Brunsbüttel und in Stade. Über diese würde ab 2026/7 weiterhin und langfristig vor allem besonders umwelt- und klimaschädliches Fracking-Flüssigerdgas insbesondere aus Nordamerika importiert werden und zwar zu viel höheren Preisen als Erdgas vor zwei Jahren.

In einer Studie von E3G und anderen Umweltinstituten wurde gezeigt, dass allein schon ambitionierte Maßnahmen im Gebäudesektor diese LNG-Importe überflüssig machen würde.

Für den Gebäudesektor geht die Studie von E3G zur „Bezahlbaren Wärme ohne Flüssigerdgas“ von Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2035 aus.

Zielsetzungen bis 2030:

  1. Installation von zusätzlichen 7,7 Mio. Wärmepumpen (jährlich 1 Mio. ab 2025).
  2. 30 Mio. m² Solarthermie (10 Prozent des gesamten Dachflächenpotenzials in der BRD).
  3. Sanierung von einem Drittel der Bestandsgebäude auf einen Niedrigenergie-Standard (entsprechend einem Nutzwärmebedarf wie für das KfW Effizienzhaus 55 oder 70).  (Sanierungsrate 4 Prozent mit diesem Standard (!) ab 2026!). Dabei Vorgehen nach dem Prinzip „Worst first“.
  4. 1,5 Mio. zusätzliche Nah- und Fernwärmeanschlüsse (zu 65 Prozent klimaneutral), ab 2027 jährlich 250.000.

Dazu kommen noch bemerkenswerte mögliche Erdgas-Einsparungen in der Industrie. In der Studie „Power-2-Heat“ von Agora Industrie wurde erläutert, welche Einsparungen von Erdgas allein schon durch Wärmepumpoen und Elektrodenkessel in der Indsutrie möglich sind.

Daher ist es nur schwer nachvollziehbar, dass der Bund und die beteiligten Bundesländer weiterhin viel Geld in die projektierten LNG-Terminals an Land stecken wollen, die erst 2026 bis 2027 fertig werden sollen.

Das nahezu zeitgleich erschienene Kurzdossier „Deutschland auf dem Weg aus der Gaskrise: Wie sich Klimaschutz und Energiesouverenität vereinen lassen“ des vom Bundesforschungsministerium geförderten Kopernikus-Projekts kommt zum Ergebnis, dass zwar sowohl die verstärkte Nutzung der Kohlekraftwerke als auch der LNG-Import trotz ihrer negativen Auswirkungen kurzfristig unvermeidlich sind, um die Gaskrise zu überwinden. „Wichtig ist hierbei jedoch, diese Optionen tatsächlich als kurzfristige Interventionen anzulegen und langfristige Festlegungen zu vermeiden.“


Kapazitäten und Kosten des LNG-Imports nach Deutschland

1. Oktober 2022:  Die Bundesregierung geht nach Drs. 20/3479 vom 16. September 2022 davon aus, dass im Sommer 2024 folgende Kapazitäten der schwimmenden LNG-Terminals (FSRU) zur Verfügung stehen:

Anfang 2023 also 16 Mrd. m³ pro Jahr, ab Ende 2023 dann 31 Mrd. m³ pro Jahr.

Der Bund wird fünf Schiffe an den in der Tabelle aufgeführten Standorten einsetzen. Hinzu kommt ein privates Projekt in Lubmin. Außerdem  werden FSRU an den Standorten Rostock und Hamburg geprüft.

Des Weiteren geht die Bundesregierung davon aus, dass zusätzliche LNG-Lieferungen aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien den deutschen Erdgasmarkt erreichen sowie zusätzliche Pipelinemengen aus Norwegen.

Zu den Kosten für die Miete der FSRU, die die Bundesregierung übernehmen wird, lässt sich aus der Antwort auf Frage 34 des Drs. 20/3479 entnehmen:

Bei kurzen Mietzeiträumen von 5 Jahren für Wilhelmshaven und Brunsbüttel und 10 Jahren für Stade und Lubmin: 1644 Mio. Euro. Bei langen Mietzeiträumen mit 10 Jahren für Wilhelmshaven und Brunsbüttel und 15 Jahren für Stade und Lubmin: 2736 Mio. Euro. Durch weitere FSRU können diese Kostenwerte ansteigen.


Stationäre landgebundene LNG-Terminals werden in Deutschland nicht gebraucht

20. Juli 2022:  Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK) gab zusammen mit seiner Standort-Entscheidung für ein drittes und ein viertes schwimmendes LNG-Terminal (FSRU) am 19. Juli 2022 einen Überblick über die Mengen an verflüssigtem Erdgas, die über diese FSRU bezogen werden sollen, sowie über die Zeitpunkte, ab denen eine Einspeisung in das deutsche Erdgasnetz erwartet werden kann. In der folgenden Tabelle sind diese Daten zusammengestellt. Genauere Einzelheiten über Begrenzungen und noch bestehende Unsicherheiten finden sich in der Erklärung des BMWK.

Jährliche Erdgas-Mengen und Zeitpunkte des Lieferbeginns für geplante schwimmende LNG-Terminals in der BRD

Etwa 30 Mrd. Kubikmeter Erdgas-Lieferung pro Jahr entsprechen recht genau dem jährlichen Importvolumen für  schwimmende LNG-Terminals von 27 Mrd. Kubikmeter Erdgas, die am 25. März 2022 im 1. Fortschrittsbericht Energiesicherheit des BMWK als notwendig angesetzt wurden.

Nach diesem „1. Fortschrittsbericht“ reicht es, 40 Prozent des deutschen Erdgasimports zu ersetzen, um die Abhängigkeit von russischen Erdgasimporten vollständig zu beenden.

2019 betrug der Erdgasbedarf der BRD 87 Mrd. Kubikmeter, wovon 94 Prozent importiert wurden. 40 Prozent dieses Imports sind 33 Mrd. Kubikmeter Erdgas. Wird wie im „1. Fortschrittsbericht“ akzeptiert, dass weiterhin 10 Prozent des deutschen Erdgasbedarfs aus Russland importiert werden, weil sich daraus keine problematische Abhängigkeit ergibt, so bleibt ein jährlicher Ersatzbedarf von etwa 25 Mrd. Kubikmeter Erdgas, mit dem  die übermäßige Abhängigkeit von russischem Erdgas beendet werden kann.

Im 3. Fortschrittsbericht Energiesicherheit des BMWK vom 20. Juli 2022 wurden diese Daten aktualisiert. Mit der Anmietung der insgesamt vier schwimmenden LNG Terminals (FSRU) durch das BMWK können demzufolge schrittweise mindestens 20 Mrd. m³ Gas angelandet werden bei einer Kapazität jedes der vier Schiffe von mindestens 5 Mrd. m³. Dazu kommen Ende 2022 weitere Erdgas-Lieferungen durch das private Konsortium in Lubmin und später möglicherweise Lieferungen aus Hamburg.

Das BMWK resumiert: „… kann bis Ende des Jahres 2022 der Anteil russischer Gaslieferung am Gasverbrauch so auf etwa 30% gesenkt werden. Die Unabhängigkeit von russischem Gas kann in einem gemeinsamen Kraftakt bis Sommer 2024 weitgehend erreicht werden.“

Dazu: „Weitere landseitige LNG-Terminals befinden sich in Planungsprozessen und stehen ab dem Jahr 2026 für die Versorgung bereit.“ Also zwei Jahre nachdem bereits im Sommer 2024 die Unabhängigkeit von russischem Gas erreicht wurde???

Diese Feststellungen im „3. Fortschrittsbericht Energiesicherheit“ wie auch ein Vergleich mit der Tabelle bestätigen also, dass alle geplanten stationären landgebundenen LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Stade, Brunsbüttel und Rostock nicht gebraucht werden. Zum gleichen Ergebnis kam auch schon das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer detaillierten Untersuchung.

Ein bedeutender Vorteil der schwimmenden LNG-Terminals im Vergleich zu den landgebundenen LNG-Terminals ist, dass sie mit einer flexiblen „klimazielkompatiblen Nutzungsdauer“ versehen sind. Werden sie nicht mehr benötigt, können die Charterverträge gekündigt werden und die FSRU an die Eigner zurückgegeben werden.

Dagegen sieht das LNG-Beschleunigungsgesetz (LNGG) vor, dass die Genehmigungen für LNG-Anlagen bis spätestens zum 31. Dezember 2043 befristet werden können.


Steuer-Milliarden für den Import von Frackinggas?

16. April 2022:  Für vier schwimmende LNG-Terminals (FRSU) will die Bundesregierung in den kommenden zehn Jahren bis zu drei Milliarden Euro ausgeben. Dazu kommen Aufwendungen zur Unterstützung des Baus der geplanten stationären LNG-Terminals an Land.

Am 14. und am 20. April 2022 sollen Charterverträge für die FSRU unterzeichnet werden. Das Finanzministerium hat die Mittel freigegeben, ohne vorher den Haushaltsausschuss des Bundestags hinzuzuziehen.

Im Auftrag der Bundesregierung ist der Energiekonzern RWE daran beteiligt, schwimmende LNG-Terminals zu chartern. RWE geht davon aus, dass solche Schiffe teilweise bereits im kommenden Winter einsatzbereit sein könnten, sofern landseitige Anschlüsse für die Pipelines zur Verfügung stehen. Die Bundesregierung prüft, welche Anlandepunkte für die Schiffe infrage kommen. Grundsätzlich vorstellbar seien Häfen wie Wilhelmshaven, Brunsbüttel oder Rostock.

Im „Fortschrittsbericht Energiesicherheit“ des Wirtschaftsministeriums (BMWK) vom 25. März war noch von drei schwimmenden Speicher- und Regasifizierungseinheiten die Rede.

Mit einer Inbetriebnahme von fest installierten LNG-Terminals, die in Brunsbüttel, Stade und Wilhelmshaven geplant sind, ist kaum vor 2026 zu rechnen. Für jedes dieser Terminals ist mit Baukosten von etwa einer Milliarde Euro zu rechnen. Dazu kommen der Deutschen Umwelthilfe zufolge „verschwiegene Kosten“ für die notwendigen Netzausbaumaßnahmen. Auch diese dürften in der Nähe von einer Milliarde Euro liegen, da auch Wilhelmshaven wieder ein LNG-Terminal erhalten soll.

Allein für die geplante Infrastruktur zur Anlandung von Flüssigerdgas sollen damit etwa 7 Milliarden Euro aufgewendet werden, zum großen Teil staatliche Finanzmittel, für die die Steuerzahlerinnen und -zahler aufkommen müssen.

Auch das Flüssigerdgas selbst wird sehr teuer werden, da die weltweiten Flüssiggaskapazitäten nicht für alle ausreichen. Um mehr zu erhalten, müssen die bisherigen Abnehmer aus Asien überboten werden.

Die Einfuhr-Planungen für LNG sind zweieinhalbmal so groß wie der Bedarf.

Als jährliche Importvolumina wurden im Fortschrittsbericht des BMWK für die schwimmenden LNG-Terminals 27 Mrd. m³ Gas angesetzt. Bei den geplanten LNG-Terminals an Land sollen über Brunsbüttel 12, über Stade 13 und über Wilhelmshaven schon zu Anfang 10 Mrd. m³ Gas angelandet werden können.

Insgesamt ergibt sich so eine geplante jährliche Importkapazität von etwa 62 Mrd. Kubikmeter Gas. Nach dem Fortschrittsbericht reicht es aber, 40 Prozent des deutschen Erdgasimports zu ersetzen, um die Abhängigkeit von russischen Erdgasimporten vollständig zu beenden.

2019 betrug der Gasbedarf der BRD 87 Mrd. Kubikmeter, wovon 94 Prozent importiert wurden. 40 Prozent dieses Imports sind 33 Mrd. Kubikmeter Gas. Wird wie im „Fortschrittsbericht“ akzeptiert, dass weiterhin 10 Prozent des deutschen Erdgasbedarfs aus Russland importiert werden, weil sich damit keine problematische Abhängigkeit ergibt, so bleibt ein Ersatzbedarf von etwa 25 Mrd. Kubikmeter Gas, mit dem  die übermäßige Abhängigkeit von russischem Erdgas beendet werden kann.

Die geplante jährliche LNG-Importkapazität beträgt also das Zweieinhalbfache des Bedarfs!

Folglich wird der Bau aller stationären LNG-Terminals nicht gebraucht. Das wurde auch vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer detaillierten Untersuchung bestätigt.


Goldgräberstimmung für den Import von LNG

24. März 2022:   Rund um den Import von Flüssigerdgas nach Deutschland herrscht zurzeit Goldgräberstimmung. Der niedersächsische Minister Lies möchte mit vier LNG-Terminals allein in Niedersachsen das gesamte aus Russland importierte Erdgas ersetzen. Bisher importiert Deutschland rund 56 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr aus Russland. Zusätzlich zu den schon bisher geplanten LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Stade sollen in Wilhelmshaven zwei schwimmende Plattformen (FSRU) für die Anlandung von LNG eingesetzt werden, eine schon Ende 2022 und eine zweite im Jahr 2023.

Die geplanten Einsatzjahre und die Gas-Kapazitäten pro Jahr:

Wilhelmshaven Schwimmende Plattform 1:    2022     9 Mrd. Kubikmeter

Wilhelmshaven Schwimmende Plattform 2:    2023     9 Mrd. Kubikmeter

LNG-Terminal an Land in Wilhelmshaven:      2025     20 Mrd. Kubikmeter

LNG-Terminal an Land in Stade:                     2025     13 Mrd. Kubikmeter

     Summe:  51 Mrd. Kubikmeter

Das in Brunsbüttel unter Beteiligung der bundeseigenen KfW-Bank geplante LNG-Terminal soll eine Kapazität von 12 Mrd. Kubikmeter erhalten.

Für den Bau der niedersächsischen LNG-Terminals will Lies ebenfalls die Unterstützung des Bundes. In einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Habeck schlug Lies eine Absichtserklärung zu Projekten in Wilhelmshaven und Stade vor.

Um Kritik gegen die Schaffung einer »neuen fossile Infrastruktur« zu entkräften, verwies Lies darauf, dass alle niedersächsischen Projekte „Green-Gas-ready“ sein würden. Völlig unklar ist, was das konkret bedeutet, wie aufwendig eine Umrüstung auf Wasserstoff wäre, wann mit ihr zu rechnen wäre und wer sie bezahlen würde.

Gutachter von Energy Brainpool rechnen damit, dass der Preis von Erdgas vom gegenwärtigen hohen Niveau im „Panikmodus“ bis 2030 auf das bisher bekannte niedrige Niveau eines LNG-Überschusses sinken wird. Es dürfte dann sehr schwierig werden, die Betreiber von kommerziellen LNG-Terminals noch vor einer vollständigen Amortisation ihrer Anlagen dazu zu bewegen, auf einen Wasserstoff-Import umzurüsten.

Mögliche Entwicklung der Erdgas- und des Wasserstoffpreise (Quelle: Eergy Brainpool)

Goldgräberstimmung herrscht auch auf der anderen Seite des Atlantiks. In den USA sind bisher acht LNG-Terminals in Betrieb, in denen Fracking-Erdgas verflüssigt wird. Bereits vierzehn weitere Terminals wurden von der Federal Energy Regulatory Commission (FERC) genehmigt. Nach Angaben der Natural Gas Supply Association erfordert jede dieser Verflüssigungsanlagen eine Investition von 10 bis 20 Milliarden Dollar. Nur Kernkraftwerke erfordern mehr Vorlaufkapital.

Nicht alle sind glücklich über diese rosige Zukunft des Gassektors. „Die Ausweitung der Gasförderung in den USA ist ein Verlustgeschäft für die Gemeinden im Golf von Mexiko, für Europa und für das Klima“, sagte Nikki Reisch vom Center for International Environmental Law (CIEL) gegenüber AFP.

„LNG hat alle klimatischen Auswirkungen von Fracking-Gas plus die zusätzlichen Emissionen durch die energieintensive Verflüssigung, Kühlung und den Transport. Darüber hinaus gefährdet es die Gesundheit und den Lebensunterhalt der Menschen an den Grenzen von Förderung und Export“, fügte sie hinzu. Nicht genannt wurde dabei die Belastung des Klimas durch das extrem klimaschädigende entweichende Methan auf dem gesamten Lieferweg.


LNG-Terminals als Voraussetzung für einen Ausstieg aus dem russischen Erdgas?

13. März 2022:  Wirtschaftsminister Habeck erklärte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: „Jeden Tag, ja faktisch jede Stunde verabschieden wir uns ein Stück weit von russischen Importen.“ „Wenn es gelingt, sind wir im Herbst unabhängig von russischer Kohle und Ende des Jahres nahezu unabhängig von Öl aus Russland. Bei Gas ist es komplizierter, weil wir keine eigenen LNG-Importkapazitäten haben. Die schaffen wir jetzt unter Hochdruck.“

Er werde zeitnah in Länder reisen, die LNG und Wasserstoff produzieren, von Norwegen bis Katar. „Es geht darum, unsere Importmöglichkeiten zu erweitern, kurzfristig mit LNG, mittelfristig muss es Wasserstoff sein.“

Es brauche es jetzt „Tesla-Geschwindigkeit“, um unabhängig von Russland zu werden, so Habeck. Die deutsche „Schlafmützigkeit und Bräsigkeit“ müsse man jetzt abschütteln.

Gemeinsam mit einem zweiten LNG-Terminal in Stade oder Wilhelmshaven hofft laut Tagesspiegel sein Ministerium, 20 Prozent des deutschen Gasbedarfs zu decken. Der Gasbedarf der BRD wird für 2019 mit 87 Mrd. m³ angegeben.

Um die Einfuhr von Flüssigerdgas zu beschleunigen, werden bereits Schwimmende LNG-Terminals in die Diskussion gebracht, englisch: Floating Storage and Regasification Units (FSRU), zum Beispiel von Michael Kruse, dem Sprecher für Energiepolitik der FDP-Bundestagsfraktion. FSRU-Einheiten existieren bereits, sie müssten nur nach Brunsbüttel, Stade, Wilhelmshaven oder in einen anderen geeigneten Hafen gebracht werden.

Allerdings sind diese Schiffe im Moment angesichts der geopolitischen Lage sehr begehrt. Noch problematischer: Es existieren keine Anbindungen an das Ferngasleitungsnetz zur Endladung des Erdgases. Im Fall von Brunsbüttel müsste beispielsweise erst noch eine Anbindungsleitung mit einer Länge von rund 65 Kilometern genehmigt und gebaut werden.

Eine beschleunigte Nutzung von grünem Wasserstoff könnte eine bessere Alternative sein.

Die DUH hat ein 15-Punkte-Sofortprogramm zum Öl und Gassparen durch staatliche Maßnahmen mit schneller Wirksamkeit noch vor dem nächsten Winter veröffentlicht.

Rabatt auf Netzentgelte für LNG

LNG-Interessenten wie die Hanseatic Energy Hub GmbH und die RWE Supply & Trading GmbH sowie die Verbände BDEW und EFET Deutschland (Verband Deutscher Gas- und Stromhändler) haben gefordert, dass sich die Bundesnetzagentur schon jetzt mit der Frage von Rabatten an Einspeisepunkten aus künftig noch zu errichtenden LNG-Anlagen ins Erdgasnetz beschäftigt. Die BNetzA hat daraufhin eine Konsultation zur Höhe von möglichen Rabatten für LNG begonnen.  Es geht hierbei um eine Reduzierung der kapazitätsbasierten Fernleitungsentgelte für LNG.


Die Bundesregierung will viele Millionen Euro
für LNG-Terminals in Brunsbüttel und in Wilhelmshaven einsetzen

7. März 2022:  Am 27. Februar 2022 kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz nach der Invasion Russlands in die Ukraine in einer Regierungserklärung an: „… und schließlich haben wir die Entscheidung getroffen, zwei Flüssiggas-Terminals – LNG-Terminals – in Brunsbüttel und Wilhelmshaven schnell zu bauen. Bundeswirtschaftsminister Habeck möchte ich für seinen Einsatz dabei ganz ausdrücklich danken. … Ein LNG-Terminal, in dem wir heute Gas ankommen lassen, kann morgen auch grünen Wasserstoff aufnehmen.“

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bekräftigte ihre grundsätzlichen Bedenken gegen den von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigten Bau zweier Importterminals für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland.

„Es gibt noch viele offene Fragen“, sagte DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Er betonte, es müsse zuvor geklärt werden, ob die bestehenden LNG-Kapazitäten in Europa und den europäischen Nachbarländern Deutschlands ausreichten, oder ob es darüber hinaus noch Bedarf gebe.

Sollte sich nach einer Prüfung noch Bedarf ergeben für einen „übergangsweisen und zeitlich begrenzten“ Aufbau von Kapazitäten durch LNG-Terminals, die auf Wasserstoff umstellbar seien, dann könne man darüber reden.

Als Konsequenz aus dem Ukraine-Krieg forderte die Deutsche Umwelthilfe den Ausstieg aus dem Erdgas und einen Booster für Wärmepumpen und Gebäudesanierungen.

Die Ankündigung von Bundeskanzler Scholz, zwei Terminals für Flüssigerdgas in Brunsbüttel und Wilhelmshaven zu bauen, hält die DUH für verfrüht. Die Terminals ließen sich nur nach jahrelanger Bauzeit realisieren und würden die Abhängigkeit von fossilem Gas weiter erhöhen. Die DUH fordert von der Bundesregierung deshalb einen Fahrplan für den Erdgas-Ausstieg und ein Konzept für den Import von erneuerbarer Energie bzw. grünem Gas.

Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH: „Es bleibt völlig schleierhaft, wie LNG-Terminals angesichts der langen Bauzeit in der aktuellen Lage helfen sollten. Die Anlagen schaffen dagegen eine weitere Abhängigkeit von fossiler Energie. Für einen Import von Wasserstoff sind sie rein technisch nicht geeignet. Mit dem Bau von LNG-Terminals würden wir nur von Krise zu Krise schlittern.“ „Der Bundeswirtschaftsminister muss schon im Osterpaket dringend ein Booster-Programm für die Gebäudesanierung und für den Einbau von Wärmepumpen auf den Weg bringen.“

Als besonders unsinnig könnte sich die hektische Ankündigung von LNG-Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven durch Bundeskanzler Scholz erweisen, wenn in Wilhelmshaven ein bisher vom Unternehmen TES geplantes Projekt  zum Import von klimafreundlichem Methan durch den Import von verflüssigtem Fracking-Erdgas ersetzt werden würde. Mehr dazu hier.

Am 5. März 2022 wurde bekannt, dass der Bund sich mit einem Anteil von 50 Prozent am geplanten LNG-Terminal Brunsbüttel beteiligen will. Deutsche Steuerzahlerinnen und -zahler soll allein diese Beteiligung 500 Mio. Euro kosten. Eine entsprechende Absichtserklärung  wurde von der KfW, Gasunie und RWE unterzeichnet. Mehr dazu hier.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat am 6. März 2022 ein umfangreiches Papier mit zehn Fragen und Antworten zu LNG-Terminals veröffentlicht. In diesem wird erklärt, der Aufbau eines LNG-Terminals wie das in Brunsbüttel geplante Terminal würde etwa 3-3,5 Jahre dauern. Zuvor müssten verschiedene Genehmigungen eingeholt werden. Durch Klagen können Verzögerungen hinzukommen. Die naheliegende Frage, ob es nicht besser wäre, gleich ein Import-Terminal für Wasserstoff oder dessen Derivate zu bauen, wird leider in diesem Papier nicht gestellt.

In einem Offenen Brief vom 7. März 2022 fordern zahlreiche Umweltverbände, es dürfe keine staatlichen Garantien für den Bau von LNGTerminals geben. „Die öffentliche Förderung muss sich auf den Aufbau von Wasserstofftransport und Importinfrastrukturen, sowie Wasserstofferzeugung konzentrieren.“


Oberwasser für den Bau deutscher LNG-Terminals
durch die russische Invasion in die Ukraine und durch hohe Erdgas-Preise

27. Februar 2022:   Zu Beginn des Jahres 2022 standen die Chancen für die Realisierung von Terminals an der deutschen Nordseeküste zwecks Import von verflüssigtem Erdgas (LNG=liquefied natural gas) noch schlecht:

►  Börsen-Zeitung: „Flüssigerdgas-Terminal in Brunsbüttel droht das Aus“

►  yahoo!nachrichten: „Deutschem LNG-Terminal droht Aus nach Rückzug von Großinvestor“

►  WirtschaftsWoche: „Warum Deutschland fast als einziges Land kein LNG-Terminal hat“

►  Handelsblatt: „LNG-Terminal in Deutschland in weiter Ferne“

Unzureichend gefüllte Erdgas-Speicher auf Grund von hohen Erdgaspreisen und die Ukrainekrise im Januar und Februar 2022 gaben nun den Plänen für den Bau von deutschen LNG-Terminals neuen Auftrieb. Von den LNG-Interessenten und den LNG-freundlichen Parteien wie der FDP geradezu bejubelt wurden Äußerungen und Zusagen des frisch gebackenen Wirtschafts- und Klima-Bundesministers Robert Habeck.

Im Bundestag sagte Habeck am 26. Januar 2022 nach einem  Hinweis auf die „theoretische Möglichkeit, uns aus Nordafrika mit einer Pipeline zu versorgen“ und darauf, dass Frankreich den Bau erlauben müsste: „Wenn das nicht der Fall ist, muss man LNG einkaufen. LNG setzt voraus, dass es eine Infrastruktur gibt. Die beiden Terminals, die Deutschland mal angedacht hat – Brunsbüttel und Stade –, sind bisher nicht privat finanzierbar. Dieser Frage werden wir uns jetzt energisch zuwenden. Wo dann das LNG herkommt, wird ebenfalls marktgetrieben sein. Man sollte da einkaufen, wo das LNG am günstigsten ist.“

Der Kieler Wirtschaftsminister Buchholz erklärte, ihm gegenüber habe Habeck die Ausrichtung auf den Bau von LNG-Importterminals noch einmal bestätigt.

Von einem Besuch Habecks in Schwerin am 14. Februar 2022 wird berichtet, er habe als Alternativen zu Erdgas unter anderem die Produktion von Wasserstoff genannt. Für die Übergangszeit bei der Energiewende könne die Versorgungssicherheit auch durch den möglichen Bau eigener Terminals für das Flüssiggas LNG gesichert werden.

Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang, dass die Invasion russischer Truppen in die Ukraine erst am 24. Februar 2022 begann.

Die Landesvorsitzende der Grünen in Niedersachsen, Julia Hamburg, widersprach, wie am 22. Februar 2022 berichtet wurde, den Plänen Habecks: LNG sei „keine Lösung“ „Das kann niemals das ersetzen, was uns an russischen Lieferungen verloren geht. Daher sollte für LNG kein Geld investiert werden.“ Verhaltener äußerte sich Julia Verlinden, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag.

Die Wissenschaftlerin Claudia Kemfert sprach sich am 26. Februar 2022 dafür aus, „den Planungsprozess für den Bau von Wasserstoff-Terminals [zu] beginnen“. „Zudem brauchen wir möglichst viele Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit nachhaltigem Biogas„, fügte sie hinzu. Ihre Position zu neuen LNG-Terminals: „Wir benötigen keine neuen eigenen LNG-Terminals, die uns weiterhin von fossilen Energien abhängig machen. So schaffen wir weder die Klimaziele noch Frieden“, sagte Kemfert der „Rheinischen Post“.

Karikatur: Stefan Mester

Habecks Stellungnahmen lösten vielfache Proteste aus wie die der DUH und des BUND. Der Bau von LNG-Terminals in Deutschland sei weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll und auch energiepolitisch nicht notwendig. Der Umstand, dass die Terminals klar auf Importe von umwelt- und klimafeindlichen Fracking-Gas abzielen, werde schließlich eine Akzeptanz der Zivilgesellschaft unmöglich machen. Ein Neubau von LNG-Importterminals in Deutschland würde kurzfristig an der Abhängigkeit von Russland nichts ändern – andererseits aber die Pfadabhängigkeit in fossile Energien erhöhen. So ein Offener Brief der schon am 28. Januar 2022 veröffentlicht wurde. Andy Gheorghiu hob die verheerende Klimabilanz von Fracking-Erdgas hervor, das aus den USA eingeführt wird.

Das sogenannte „Freedom Gas“ (Freiheitsgas) aus den USA wird durch Fracking gewonnen. Fracking ist eine destruktive Bohrmethode mit einem Einsatz von Chemikalien, die das Grundwasser verschmutzen und bei der häufig große Mengen von klimaschädlichem Methan freigesetzt werden. In Deutschland ist Fracking verboten.

Verflüssigtes Erdgas aus dem Nahen Osten hingegen stammt in der Regel aus Katar, einem Land, in dem von der deutschen Zivilgesellschaft häufig Menschenrechtsverletzungen angeprangert werden.

Der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe Sascha Müller-Kraenner sagte dem Handelsblatt, ein LNG-Terminal komme nur als letzte Möglichkeit in Betracht.  „Klimaschutzminister Habeck muss sich nach unserer Einschätzung noch intensiver mit der Frage befassen, ob es nicht Alternativen gibt.“ Die Frage, ob Deutschland ein LNG-Terminal brauche, sei „mit großen Fragezeichen zu versehen“.

Widerspruch kam auch von führenden Mitgliedern der grünen Partei. Der Entwurf des Landtagswahlprogramms der schleswig-holsteinischen Grünen zur Landtagswahl am 8. Mai 2022 enthält zu LNG folgenden Absatz:

„LNG ist keine Zukunftstechnologie

Fossile Energieinfrastrukturen sind nicht zukunftsfähig. Neben CO2 aus der Verbrennung ist auch Methan ein in der Atmosphäre extrem klimaschädigendes Gas. Wir lehnen die Finanzierung neuer Projekte mit klimaschädlicher Wirkung aus Landesmitteln ab. Schleswig-Holstein braucht kein LNG-Terminal.

Alternativen sind vorhanden: Neben der Elektrifizierung sind hier Wasserstoff und Ammoniak zu nennen, in geringeren Mengen allerdings auch synthetische Kohlenwasserstoffe wie Methanol, LPG, synthetisches Benzin oder Kerosin – etwa im Schiffs- oder Flugverkehr. Wir prüfen alle diese Technologien ergebnisoffen und unterstützen die Produktion und den Aufbau von Infrastrukturen, sofern diese zur Einhaltung des 1,5 Grad-Limits geeignet sind. Dafür müssen sie künftig Grünen Wasserstoff als Grundlage nutzen.“

Auf dem Parteitag am 20.2.2022 lehnten die Grünen gegen den Willen ihrer Landesminister und Spitzenkandidatinnen nach kontroverser Debatte ein Terminal für verflüssigtes Erdgas klar ab und verwarfen einen Kompromiss. Ein Vorschlag, mit dem auf Initiative von Energieminister Jan Philipp Albrecht ein LNG-Terminal in Brunsbüttel unter gewissen Bedingungen akzeptiert werden sollte, fand keine Mehrheit.

Hintergrund ist die Abhängigkeit von russischem Erdgas, mit der auch Bundesminister Robert Habeck sein Votum für ein solches Terminal begründet hatte. „Wenn die Bundesregierung ein Importterminal für notwendig erachtet, soll dieses für LNG und grünen Wasserstoff oder seine Produkte aus erneuerbaren Energien geeignet sein“, hieß es in dem gescheiterten Antrag, für den auch die Spitzenkandidatinnen Heinold und Touré geworben hatten. „Es kann übergangsweise mit LNG betrieben werden, um Versorgungslücken zu vermeiden.“ 

Ein LNG-Terminal in Brunsbüttel, so argumentierte beim Parteitag die Mehrheit, könnte auch Fracking-Erdgas aus den USA umschlagen. Es wurde auch in Zweifel gezogen, ob ein Terminal gleichzeitig für Erdgas und Wasserstoff geeignet sein könne. Zudem könne ein Terminal, das erst in Jahren fertig sein würde, die drohende Gasversorgungslücke nicht schließen.

Die anderen Regierungsparteien, CDU und FDP, bestätigten ihr Festhalten am Terminalprojekt in Brunsbüttel. Ebenso die Oppositionspartei SPD, die sogar einen Dringlichkeitsantrag stellte. Der südschleswigsche Wählerverband SSW ist gegen ein LNG-Terminal.

Die Grünen-Fraktionschefin Eka von Kalben gab an, bei der Abstimmung über den Dringlichkeitsantrag im Landtag am 25. Februar 2022 gelte der Koalitionsvertrag, der sich für das LNG-Terminal ausspricht. „Wir sind vertragstreu bis zum letzten Tag“, betonte sie. Nach dem Wahltag am 8. Mai müsse neu verhandelt werden, dann gelte für die Grünen der Parteitagsbeschluss.

Spitzenkandidatin Monika Heinold und Tobias Goldschmidt begründeten am 9. März 2022 mit einem Positionspapier, weshalb der Bau einer Importinfrastruktur für LNG mit Unterstützung der Bundesregierung „eine energiewirtschaftlich erforderliche und geopolitisch richtige Maßnahme“ sei und weshalb sie den Schritt des Bundes, mit der Privatwirtschaft den Bau eines MultiEnergyTerminals in Brunsbüttel auf den Weg zu bringen, begrüßen. Verantwortlich machten sie die „verfehlte Energiepolitik der letzten vier Legislaturperioden im Bund“.


Ist LNG eine Brückentechnologie zu klimaneutralem Wasserstoff?

Oft wird behauptet, LNG-Terminals könnten leicht auf den Import vom klimaneutralem Wasserstoff umgestellt werden, sobald davon genug zur Verfügung stehe. Frank Schnabel, der seit einem Jahrzehnt auf ein LNG-Terminal in Brunsbüttel hinarbeitet: „Wir brauchen LNG als Brückentechnologie“. Auch eine „multifunktionale Nutzung“ (Methan, Wasserstoff, Ammoniak) wird seit langem angepriesen.

Der Kieler FDP-Wirtschaftsminister Buchholz stellte dagegen am 9.2.2022 klar, fünf bis sieben Jahre und dann ein Umbau – das würde nicht reichen. Gebraucht würde ein „politisches Commitment für 20 Jahre“. Die Investitionsentscheidung hänge vor allem von der Auslastung der künftigen Anlagen ab. Buchholz verlangte weitere Zusagen von der Bundesregierung für einen wirtschaftlichen Betrieb von LNG-Terminals.

LNG-Importe ab 2026 (siehe unten) und dann noch für 20 Jahre ein großvolumiger Import von Fracking-Erdgas, bis zum Jahr 2046 also. 2045 will Deutschland aber schon klimaneutral sein! Und dafür will und soll sich ein grüner „Superminister“ einsetzen? Der Bau von LNG-Terminals für eine „Übergangszeit“?

Frank Schnabel, der Brunsbütteler Hafenchef, ist bescheidener. Er meint, „dass es noch mindestens zehn Jahre dauern wird, bis Wasserstoff marktfähig in der großen Menge auch verfügbar sein wird. Und bis dahin brauchen wir Erdgas, auch in Form von LNG.“ Also ein LNG-Terminal in Brunsbüttel für nur etwa fünf Jahre, bis Wasserstoff in großen Mengen verfügbar sein wird?

Am 28. Februar 2022, also nach der Invasion russischer Truppen in der Ukraine, wurde die DIW-Wissenschaftlerin Claudia Kemfert in einem NDR-Video gefragt: „Eignen sich diese LNG-Terminals da nicht auch mittelfristig, dafür Wasserstoff dann anzunehmen?“

Ihre Antwort: „Nicht notwendigerweise. Dafür braucht man andere technologische Voraussetzungen und auch eine andere Infrastruktur. Das heißt: Wir müssen sofort eigentlich ein Wasserstoff-Terminal bauen, das das kann und nur kann und wichtig wäre es, dass auch gerade für den nächsten Winter, dass wir aus vielen Ländern auch Gas beziehen.“


Braucht Deutschland eigene LNG-Terminals?

Der  Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (bdew) stellte am 10.2.2022 in einer Pressemitteilung kühl fest:

  • Im Januar 2022 haben die europäischen Importe von Flüssigerdgas (LNG) mit mindestens 8,1 Millionen Tonnen ein monatliches Rekordhoch erreicht.
  • Trotz der aktuell gestiegenen europäischen Nachfrage sind die Kapazitäten der europäischen LNG-Terminals noch nicht ausgelastet.
  • Insgesamt gibt es 37 LNG-Terminals in Europa, davon 26 in der EU. Europaweit gibt es damit eine Regasifizierungskapazität von rund 243,6 Mrd. Kubikmeter pro Jahr. Weitere LNG-Projekte sind im Bau oder in Planung.
  • Deutschland hat durch die stark vernetzte europäische Gasnetzinfrastruktur die Möglichkeit, LNG-Mengen zum Beispiel über die LNG-Terminals Dunkerque, Gate und Zeebrugge zu beziehen.

Constantin Zerger von der DUH: „Offensichtlich braucht es die deutschen Terminals nicht und es gelingt, die Tanker ohne Probleme anderweitig in Europa abzufertigen.“

Die Auslastung der LNG-Terminals in ganz Europa betrage aktuell 71 Prozent, erklärte des Bundeswirtschaftsministerium.


Wie schnell könnte russisches Erdgas
durch verflüssigtes Erdgas aus deutschen LNG-Terminals ersetzt werden?

Eine Genehmigung für das LNG-Terminal in Brunsbüttel durch das Wirtschaftsministerium in Kiel könnte frühestens im Herbst 2023 erfolgen. „Eine Bauzeit von rund drei Jahren unterstellt, wäre eine Inbetriebnahme frühestens Ende 2026 denkbar – unter der Voraussetzung, dass Klagen von Umweltverbänden das Projekt nicht weiter verzögern.“, so in einer Analyse auf hamburg.de unter der Überschrift „Flüssiggas-Terminal Brunsbüttel weiter in die Ferne gerückt“.

In Stade wird es nicht schneller gehen. Dort will die Hanseatic Energy Hub GmbH bis 2026 ein LNG-Terminal bauen.

Pläne für ein LNG-Terminal in Rostock, von dem vor allem Schiffe und Lkws direkt mit Flüssiggas betankt werden sollten, war vom russischen Investor Novatek aufgegeben worden. Dabei war der Rostock LNG GmbH bereits eine Genehmigung zur Lagerung und zum Umschlag von verflüssigtem Erdgas erteilt worden.

Mitte März 2022 lebten sogar Pläne für ein LNG-Terminal in Rostock wieder auf.


Karikatur: Mester

Ende Gelände führte am 31. Juli 2021 Protestaktionen in Brunsbüttel durch.

Ein Bericht der taz „Unterelbe soll Gas geben“ fasste den Ende Juli 2021 erreichten Stand der Auseinandersetzungen um die geplanten LNG-Terminals in Brunsbüttel und Stade zusammen.


Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) geht mit juristischer Unterstützung gegen die geplanten LNG-Terminals vor:

► Gegen das geplante LNG-Terminal in Brunsbüttel.
Ein Rechtsgutachten kann von hier heruntergeladen werden.

Ein Steckbrief der DUH zu einem LNG-Terminal in Brunsbüttel findet sich hier.

► Gegen das geplante LNG-Terminal in Wilhelmshaven.
Ein Rechtsgutachten, ein Faktenpapier und ein Lageplan können von hier heruntergeladen werden.

 

► Für die beiden möglichen Standorte in Stade und Rostock kündigte die Deutsche Umwelthilfe ebenfalls Prüfungen an. Das Projekt eines LNG-Terminals in Rostock wurde aufgegeben.

Ein Steckbrief der DUH zu einem LNG-Terminal in Stade findet sich hier.

 


Zur Einordnung in die aktuelle Klimapolitik:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:
„Während die Bundesregierung der klimafreundlichen Windenergie einen Stein nach dem anderen in den Weg legt, forciert sie Investitionen in klima- und umweltschädliche LNG-Terminals. Sie arbeitet intensiv daran, die eigenen Klimaziele zu verfehlen. Die Planungen untergraben den Ausstieg aus fossilen Energien und bilden darüber hinaus ein enormes Sicherheitsrisiko. Auch Niedersachsen steht hinter dem Terminal und macht – wie aktuell Ministerpräsident Stephan Weil bei einer Reise nach Katar – den Weg frei für gute Geschäfte mit fossilem Gas. Bundesregierung und Niedersachsen dürfen nicht länger Interessen einzelner Unternehmen über den Schutz von Umwelt und Klima stellen. Dieses Gebiet braucht Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel, nicht einen Störfallbetrieb mit gefährlichen und explosiven Stoffen.“


Karikatur: sfv/Mester

Die EU setzt die Förderung von europäischen LNG-Terminals unverändert fort.

18. Dezember 2019:   Unter den Gasprojekten finden sich unter anderem neue LNG-Terminals in Griechenland, Zypern und Polen, sowie zwei besonders umstrittene Terminals im kroatischen Krk und im irischen Shannon, wo voraussichtlich durch Fracking gewonnenes Erdgas aus den USA nach Europa importiert werden soll.

Dass diese Projekte nun offiziell von der EU unterstützt werden, bedeutet vor allem, dass sie in Planungs- und Zulassungsverfahren bevorzugt werden und gute Chancen auf europäische Fördermittel haben. Die Gelder kommen aus dem 30 Milliarden schweren „Connecting Europe Facility“ Fonds. Rund 3,8 Millionen Euro fließen derzeit aus dem Fonds in jene Projekte, die von der EU als PCI ausgezeichnet wurden.             


Gustav StrunzGustav Strunz aus Hamburg – hier bei der großen Hamburger Demonstration von Fridays for Future am 20. September 2019 – engagiert sich gegen den Bau neuer LNG-Terminals.

Bei dieser Demonstration wurde vom HET ein Flugblatt gegen LNG-Importe verteilt. Darin wird angeprangert, dass der Hamburger Senat, in dem die Grünen mitregieren, den Bau von LNG-Terminals unterstützt. Im Bundesrat hat Hamburg sogar für eine Verordnung gestimmt, mit der die erheblichen Kosten für die Gas-Anschlussleitungen an die LNG-Terminals auf alle Gasverbraucher umgelegt werden.

Damit wird von der Bundesregierung ohne Rücksicht auf die Folgen für das Klima der Bau von LNG-Terminals auf Kosten aller Gas-Verbraucher unterstützt.


Hier mehr zur Information und Diskussion im Hamburger Energienetzbeirat am 24. Oktober 2019 über die Klimaschädlichkeit von Fracking-LNG und die angebliche Notwendigkeit, LNG im Hamburger Hafen zu unterstützen.