Bertchen Kohrs hat am 21. April 2021 für die namibische NGO Earthlife Namibia zur Frage, ob Steinkohle in Deutschland durch Buschholz aus Namibia ersetzt werden sollte, Stellung bezogen. (Fassung in Englisch und in Deutsch) Eine Kurzfassung ist bereits in der Zeitung AZ Namibia erschienen.
Frauz Kohrs hebt hervor, dass erst nach gründlicher und unabhängiger Forschung, bei der alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden müssen, Entscheidungen über die Buschholzverwertung getroffen werden sollten und zwar in Namibia und nicht von anderen Interessengruppen. Namibias Entwicklungsinteresse müsse an erster Stelle stehen.
Sie stellt fest, dass leider Namibia wertvolle Rohstoffe exportiere, die dann in anderen Ländern weiterverarbeitet würden, anstatt vor Ort Wertschöpfungsketten zu schaffen.
Sie wertet es als ein Zeichen kolonialer Arroganz, wenn Prof. Dr. Heck (IfaS) ein Geschäft vorschlägt, bei dem das ‚ressourcenarme‘ Deutschland von der Ausbeutung wertvoller Ressourcen Namibias profitiere, und bezogen auf die geplante Transkontinentale Biomassepartnerschaft Namibia – Hamburg von einer Heilung der Wunden im Zusammenhang mit den historischen Ereignissen spricht, während die Forderungen der Nachkommen des Völkermords von der deutschen Regierung nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit behandelt würden.
Heck hatte in einer Machbarkeitsstudie geschrieben: “From the time of the colonialism of Germany in Africa, a chance arises for Germany to be able to heal the damages related to historical events.” („Aus der Zeit des deutschen Kolonialismus in Afrika ergibt sich für Deutschland die Chance, die mit den historischen Ereignissen verbundenen Wunden heilen zu können.“) Diese Textpassage wurde inzwischen aus der Studie des IfaS entfernt.