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Ein sehr großer Teil der aus Namibia exportierten Holzkohle wird in Europa beim Freizeitvergnügen Grillen verbrannt. Auch wenn es sich um Holzkohle handelt, die nicht aus Tropenholz hergestellt wurde und daher auch von großen Umweltverbänden als „grün“ bezeichnet wird, ist ihre Verwendung extrem klimaschädlich. Das liegt zum einen an der sehr ineffizienten Herstellung und zum anderen an riesigen Mengen von Treibhausgasen wie Methan und Kohlenstoffmonoxid, die bei der Produktion freigesetzt werden.
Der Hamburger Energietisch hat am 10. April 2020 ein Dossier öffentlich zugänglich gemacht, das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) an der Hochschule Trier erstellt wurde. Unter dem Titel „Transkontinentale Biomassepartnerschaft Namibia – Hamburg“ wird darin die Errichtung von Biomasse-Industrieparks in Namibia vorgeschlagen. Ein YouTube-Video „Biomass Industrial Parks – Namibia“ bietet einen Überblick über die Vorstellungen der GIZ.
Große Mengen von Buschholz aus Namibia sollen in Form von Holzhackschnitzeln oder Holzpellets nach Hamburg verschifft werden, um hier in der Fernwärmeerzeugung eingesetzt zu werden. Die Hamburger Umweltbehörde, die Wärme Hamburg GmbH und die GIZ verhandeln schon seit etwa einem Jahr unter Ausschluss der Öffentlichkeit über dieses Projekt. Auf die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte eines solchen Entwicklungs- und Kooperationsprojekts ging bereits eine erste kurze Analyse des HET ein, die die Veröffentlichung des Dossiers begleitete. Welche Vorteile sich Namibia und die GIZ von einer Reduzierung der Verbuschung des nördlichen Landesteils erhoffen, wurde in dieser Analyse kurz beschrieben.

Bild 1: Holzkohle-Produktion in Namibia (Bildquelle: gondwana-Collection.com)
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