Der Hamburger Energietisch

Für die Energiewende in Hamburg

28. Februar 2019
von Redaktion
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Kohleausstieg in Hamburg – die Nachhut feiert sich als Vorreiter

Aus der Nutzung von Steinkohle im großen Hamburger Heizkraftwerk Tiefstack bis zum Jahr 2025 aussteigen – das schlug Vattenfall als Mehrheitseigner des Unternehmens Vattenfall Wärme Hamburg (VWH) Ende 2017 vor. Dass damit der rechnerische Wert der VWH gesenkt werden und Hamburg vom Rückkauf des Fernwärmesystems abgehalten werden sollte, war unschwer zu erkennen. Senator Kerstan schloss sich dennoch dem Vorhaben an, das Kohle-Heizkraftwerk Tiefstack im Jahr 2025 vollständig auf einen Betrieb mit Erdgas umzustellen.

Die Volksinitiative „Tschüss Kohle“ griff das Ausstiegsvorhaben auf. Sie fordert den Ausstieg aus der Kohleverbrennung in Tiefstack bis Ende 2025. Der Senat sollte außerdem darauf hinwirken, dass bis Ende 2030 auch das riesige Kohlekraftwerk in Moorburg vom Netz geht. Auch die Hamburger Grünen unterstützten diese Volksinitiative durch ihre Unterschrift.

Ein halbes Jahr später erklärte Senator Kerstan bei der Behandlung des Fernwärme-Rückkaufs im Haushaltsausschuss am 18. Oktober 2018, er habe sich mit Vattenfall doch wieder auf eine Umrüstung des HKW Tiefstack im Jahr 2030 geeinigt. Sei Hamburg erst einmal alleiniger Eigner, könne man aber prüfen, ob man die Umstellung nicht doch auf das Jahr 2025 vorziehen sollte, um sich die KWK-Förderung zu sichern.

Die SPD hat sich derweil schon festgelegt. Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion, in einer Pressemitteilung am 27. Januar 2019 – nach dem Beschluss der von der Bundesregierung eingerichteten Kohlekommission: „Es ist sehr gut, dass sich Kohleregionen, Wirtschaft und Gewerkschaften sowie die großen Umweltverbände wie BUND, Greenpeace und der Deutsche Naturschutzring gemeinsam auf einen verbindlichen Weg aus der Kohle geeinigt haben. … In Hamburg haben wir den Klimaschutz schon lange auf der Agenda. Wenn wir die Kohlefeuerung bis 2030 im Kraftwerk Tiefstack wie geplant beenden können, kann Hamburg im Bund eine Vorreiterrolle einnehmen.

Ob sich am Ende der Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohleverfeuerung Tiefstack nicht auch noch bis zum Jahr 2035 hinziehen wird? Dem Jahr, in dem nach den Beschlüssen der Kohlekommission möglichst in ganz Deutschland der Kohleausstieg abgeschlossen sein soll?

14. Februar 2019
von Redaktion
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Die Geschäftsstelle des Energienetzbeirats verweigert erneut die Veröffentlichung eines kritischen Gutachtens

Der HET hat dem Energienetzbeirat (ENB) am 24.1.2019 einen Antrag zur korrekten Bilanzierung von CO2 aus der Müllverbrennung vorgelegt. Eigens zur Begründung wurde diesem Antrag ein von Prof. Rabenstein verfasstes Gutachten beigefügt. In diesem Gutachten wird der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie (BUE) vorgeworfen, dass sie Fernwärme aus Müllverbrennung entgegen allen geltenden Konventionen als CO2-frei bilanziert. Die Geschäftsstelle des Energienetzbeirats weigert sich bisher wie schon in früheren ähnlichen Fällen, dieses Gutachten auf der Internetseite des ENB zusammen mit dem Antrag öffentlich zugänglich zu machen. Eigenartigerweise wurde jedoch eine Präsentation mit einer Kurzfassung des Gutachtens für die Behandlung des Antrags im ENB zusammen mit diesem Antrag auf die Internetseite des Energienetzbeirats gestellt.

11. November 2018
von Redaktion
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5. Jahrestag des Hamburger Volksentscheids zum Rückkauf der Energienetze

Zum 5. Jahrestag des Hamburger Volksentscheids zum Rückkauf der Energienetze fand am 26. September 2018 eine Informations- und Diskussions-Veranstaltung in der GLS-Bank statt. 

Dr. Martin Pehnt vom ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg hielt den Hauptvortrag zum Thema: „Wärmewende in Hamburg:    Fünf Thesen und fünf Bausteine für eine erneuerbare und effiziente Fernwärmeversorgung“. Weiterlesen →

1. November 2018
von Redaktion
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AURUBIS – Umweltpreis mit dunklen Flecken

Eine Fernwärmeleitung vom Hamburger Kupfer-Unternehmen Aurubis zur östlichen Hafencity ging Ende Oktober 2018 in Betrieb.

Diese Fernwärmeleitung und Aurubis haben kürzlich auf recht unterschiedliche Arten auf sich aufmerksam gemacht:

  1. Aurubis erhielt eine Auszeichnung für die Nutzung eines Teils seiner Abwärme und
  2. Aurubis steht seit längerem in der Kritik, weil das Unternehmen Kupferkonzentrat aus Peru bezieht, wo die Regierung Proteste der Bevölkerung gegen schädliche Transporte mit der Verhängung des Ausnahmezustands unterdrückt.

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25. Oktober 2018
von Bernd Liefke
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Mahnwache vor der Hamburger SPD-Zentrale für den Fernwärme-Rückkauf

Kurz vor der Entscheidung des Hamburger Senats über den Rückkauf des zentralen Fernwärmesystems hielten Mitglieder von Hamburger Umweltverbänden am 5. Oktober 2018 eine Mahnwache vor dem Kurt-Schumacher-Haus, der Hamburger SPD-Zentrale.
Zu diesem Zeitpunkt gab es noch gewichtige Anzeichen dafür, dass die Hamburger SPD der vollständigen Umsetzung des Netze-Volksentscheids und damit dem Rückkauf des kompletten Fernwärmesystems zum 1. Januar 2019 ausweichen wollte.
Eine Pressemeldung des HET hierzu.

Bilder von der Mahnwache: