17. August 2021
von Redaktion
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Bemerkungen zur „Replik“ des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement IfaS auf das DUH-Gutachten von Schick und Ibisch
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Auf massive Kritik am Buschholz-Gutachten von UNIQUE – antwortet das IfaS
A. Schick und P. Ibisch von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde veröffentlichten im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) am 30. April 2021 ein Gutachten „Namibian ‘Bush encroachment’ in context: an ecological perspective on current and future dryland greening, its causes and consequences“. Darin wurde die Buschholz-Studie Seebauer et al. (2019) der UNIQUE GmbH (“Greenhouse Gas Assessment of Bush Control and Biomass Utilization in Namibia”) heftig angegriffen. Die UNIQUE-Studie beruhe auf falschen Annahmen und veralteten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Folglich werde die Fläche und das Ausmaß der Gehölzausbreitung in Namibia grob überschätzt. „Die Ergebnisse stellen die Kohlenstoffbilanzen und die Nachhaltigkeitsbewertungen der Buschholzernte ernsthaft in Frage.“
Die schon von mehreren Seiten hart kritisierte Forstberatung UNIQUE hüllt sich zu diesen Vorwürfen und zur Kritik in vorangehenden kritischen Gutachten, Stellungnahmen und parlamentarischen Anfragen in totales Schweigen. Das fällt nicht schwer, wenn der Auftraggeber, die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), und das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) öffentlich feststellen, es gebe an diesem Gutachten nichts zu beanstanden. Das BMZ am 26.5.2021: „Aufgrund der anhaltenden Kritik wurde die Studie nochmals durch den Fach‐ und Methodenbereich der GIZ geprüft und es konnten keine Beanstandungen festgestellt werden.“ Angesichts der Vielzahl der veröffentlichten schweren Kritikpunkte eine skandalöse Antwort, die das Vertrauen der Zivilgesellschaft in die Arbeit von GIZ und BMZ untergraben kann.
Anstelle von UNIQUE meldete sich Ende Juli 2021 das Trierer Institut für angewandtes Stoffstrommanagement IfaS mit einer 31 Seiten langen „Replik“ zu Wort (Heck/Ohlde 2021), obwohl das IfaS und seine Veröffentlichungen in der DUH-Studie von Schick und Ibisch mit keinem Wort erwähnt wurden. Die Hamburger Umweltbehörde BUKEA hat ihren Buschholz-Prüfprozess am 18. Mai 2021 ausgesetzt. Das Buschholz-Projekt könnte daher bereits als gescheitert betrachtet werden (mopo). Nun versucht das IfaS offenbar eine Rettung des Plans zum Export von namibischem Buschholz, dem es vor neun Monaten eine 173 Seiten lange, von der GIZ beauftragte Machbarkeitsstudie gewidmet hat. Die Hamburger Umweltbehörde BUKEA hat für den Spätsommer einen „Bericht zum aktuellen Stand des Prüfprozesses“ angekündigt. Um den Einfluss auf diesen könnte es dem IfaS gehen.
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